ÜBER UNS! "Eltern-, Kinder- & Jugendinitiative" in Köln-Vingst
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*** Ein Platz zum Spielen ***
"Kölsche Rundschau, 19.10.2006: SOMMERFEST IM OKTOBER
"Initiative Kinderspielplatz Homarstraße / Ecke Kampgasse e.V."
Aus der Zeitschrift Leben & Erziehen (für alle die Kinder Lieben) 9/81 "Mit Nachbarn besser leben" Kennen Sie den freundlichen alten Herrn, der bei Ihnen um die Ecke wohnt, oder haben Sie schon mal mit der jungen Frau am Fenster geredet? Der berechtigte Wunsch, sich zurückzuziehen und unbelästigt zu sein, wird gerade in Neubaugebieten oft allzusehr befriedigt; keiner weiß, wie der Nachbar lebt, wo er arbeitet, was er am Feierabend macht. Tatsächlich haben aber viele den Wunsch nach mehr Kontakt, und warten nur darauf, angesprochen zu werden. Eine gute Möglichkeit, Nachbarn anzusprechen, bietet ein Nachbarschaftsfest. Wie man so ein Fest auf die Beine stellt, hat L&E in Köln-Vingst beobachtet. Mit Kotelett und Kuchen auf gute Nachbarschaft "Na los, entscheide dich doch endlich, willste ein Stück Apfelkuchen oder lieber 'ne Wurst", treibt die Mutter ihren unentschlossenen Sohn an. "Apfelkuchen", brummt er mürrisch, läßt sich das Stück von der netten, freundlichen Dame hinter der Kuchentheke einpacken, wirft einen skeptischen Seitenblick auf die Mutter und verschwindet im Getümmel des Sommerfestes der "Initiative Kinderspielplatz". Kinder zerren ihre Väter über den Festplatz, wollen hier mal Sackhüpfen, dort mal schnell schaukeln, jetzt doch lieber die Kraft beim Nagelschlagen messen, statt dem Angelspiel doch lieber Kegeln. Frauen sitzen mit türkischen Müttern gemütlich beim Kaffeetrinken, ihre Männer stehen am Rand, beobachten das Treiben zurückhaltend. Später stehen sie auch mit einem Bierglas in der Hand an der Theke und diskutieren mit ihren deutschen Nachbarn. "So soll es sein, alle sollen sich wohl fühlen und mal miteinander reden. Gerade die Ausländer tun sich schwer. Sie trauen sich nicht, auf eine deutsche Familie zuzugehen", berichtet Wolfgang Schneider, der Initiator des Festes. "Vielleicht werden sie so zu echten Nachbarn", hofft er. Seit acht Jahren besteht die "Initiative Kinderspielplatz". Eltern haben aus eigener Kraft auf einem unbenutzten Gelände in Köln-Vingst einen Balispielplatz eingerichtet. Und seit sieben Jahren feiern sie an der Kampgasse ihre Sommerfeste. Wenn es darum geht, ein Nachbarschaftsfest auf die Beine zu stellen, sind Wolfgang Schneider und seine Mannschaft alte Hasen. Das Festkomitee: Das Wichtigste bei der Vorbereitung ist, genug Leute für die Idee zu gewinnen. Am besten betreibt jeder in seinem Bekanntenkreis "Mundpropaganda". Bei den Vingstern kamen schon zum ersten Treffen 50 Leute zusammen, die das "Festkomitee" bildeten. Fast sechs Monate vor dem Fest beginnen die ersten Vorbereitungen. Da trifft sich der "Festausschuß" bei Familie Schneider, um über das kommende Fest zu beraten. Damit keine Idee verloren geht, führt einer Protokoll, hält Entscheidungen fest und vermerkt, wer für was zu-ständig ist. Dabei werden die Aufgaben auf möglichst viele verteilt, damit jeder mitmachen kann und nicht einzelne als "Manager" überlastet werden. "Mit den Leuten im Festausschuß haben wir echt Glück. Sie arbeiten alle in Berufen, die unserem Fest nützlich sind. Wir haben einen Schreiner, einen Maler, einen Metzger, gute Hausfrauen, Drucker und so weiter", erzählt Wolfgang Schneider. Werbung: Auch für die Werbung hat der pfiffige und einfallsreiche Wolfgang Schneider gesorgt. 5000 Handzettel hat er unter die Leute gebracht. Entworfen hat er sie selbst, gedruckt werden sie bei einer Frau, die eine kleine Druckerei besitzt und diesen Auftrag gerne kostenlos übernommen hat. Plakate, die in ganz Vingst hängen, werden vom Kindergarten gemalt, der auch für die bunte Bemalung des Platzes gesorgt hat. "Fressalien": Während Helmut Hübner sich an einem Kotelett und einem kühlen Kölsch labt, zählt er die Massen auf, die er an Fressalien eingekauft hat. Er rechnet grob über den Daumen: ca. 1000 Gäste kommen, dafür werden gebraucht 500 Liter Bier, 6 Kästen Limo, 30 Liter Kaffee, 350 Koteletts, ca. 30 Kuchen, die von den Frauen selber gebacken werden. "Lieber nicht zu knapp einkaufen. Was zuviel ist, kann am nächsten Tag noch gegessen werden oder die Helfer nehmen etwas mit nach Hause. Aber wenn nichts mehr da ist, ist das Fest zu Ende", gibt er zu bedenken. Nachher steht Helmut Hübner am Grill und bringt die Würstchen und die Koteletts zum Schwitzen, daneben verkauft seine Frau mit drei anderen "Bäckerinnen" die selbstgemachten Kuchen. Für das Bier hat Werner Voickländer eine "fahrbare Kneipe" besorgt, wie man sie von Kirmes und Jahrmärkten kennt. Er arbeitet in einer Brauerei, ( ? hmmm, meines Wissens arbeitet er für einen riesigen französischen Molkereikonzern - Anmerkung vom frucht-web-develper-zwerg) hat den Wagen zur Verfügung gestellt und dazu noch 100 Liter Bier spendiert. Spiele für die Kinder: Im ganzen sind zehn Spiele für die Kinder aufgebaut: Wurfbude, Nagelschlagen, Tischtennis, Torwand à la Sportstudio usw. "Das Fest beginnt meistens so um drei Uhr, wir fangen morgens gegen neun Uhr an aufzubauen und die einzelnen Spiele auszuprobieren", sagt Reinhold Müller, der für die Spiele verantwortlich ist. Das Baumaterial dazu stammt zum Teil aus Spenden oder wird aus der Vereinskasse bezahlt. "Einen Teil der Bretter haben wir organisiert." Mit den Kindern sind wir los-gezogen und haben die Bretter an einer U-Bahn-Baustelle mitgenommen", berichtet Reinhold Müller, fügt aber gleich hinzu: "Natürlich haben wir vorher bei der Stadt Köln um Erlaubnis gefragt." Tombola: Um an gute Preise für die Tombola und die Gewinnspiele zu kommen, ohne viel Geld hinlegen zu müssen, hat sich Wolfgang Schneider etwas Besonderes einfallen lassen. Im Januar schreibt er ca. 200 Firmen an, mit der Bitte, ihm etwas für das Sommerfest zu schicken. Das Briefschreiben hat sich gelohnt. Auf der Festwiese rennen Heerscharen von Kindern mit prall gefüllten Plastiktüten herum: von zu Hause mitgebracht, denn es hat sich herumgesprochen, daß Fortuna hold ist. Sie nehmen, was sie bekommen können: Bücher, Kaugummi, Popcorn, Aufkleber, Luftballons und, und, und. Die großen wertvollen Preise werden in der Garage aufgehoben, bis die Verlosung stattfindet. "Es lohnt sich echt, bei der Verlosung mitzumachen. Erstmal gewinnt jedes Los, und dann haben wir Superpreise, z. B. zwei Transistorradios, Tennisschläger", zählt Wolfgang Schneider stolz auf. Papierkrieg: Nachbarschaftsfeste sind eine öffentliche Angelegenheit, darum müssen Behörden informiert werden. Das Straßenverkehrsamt muß die Benutzung öffentlicher Verkehrsflächen (Straßen, Fußwege, Plätze) genehmigen. Das Ordnungs- und das Einwohnermeldeamt müssen eine kurzfristige Gaststättenerlaubnis ausstellen. Das Stadtreinigungsamt sorgt für die Abfallbehälter, die auch wieder, abgeholt werden. "Das hört sich alles nach viel Lauferei an, so schlimm es ist aber nicht. Meistens ist es schon mit einem Anruf erledigt", beruhigt Wolfgang Schneider. Sitzgelegenheiten: Tische, Bänke, Stühle und Sonnenschirme können in einer Brauerei oder einem Möbelverleiher für wenig Geld ausgeliehen werden. Finanzen: Das meiste, das die Vingster für ihr Nachbarschaftsfest brauchten, wird gespendet. Was sonst noch gebraucht wird, kommt aus der "Vereinskasse", die bei jeder "Sitzung" auf dem Tisch steht. Im letzten Jahr wurden bei dem Fest fast 3000 DM eingenommen. Das eingenommene Geld kommt noch einmal den Kindern zugute: "Wir fahren oft mit einem Bus in einen Zirkus oder in den Zoo. Oder vielleicht bekommen wir auch neue Geräte für unseren Abenteuerspielplatz." Felicltas Rummel
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Aus dem Magazin: Reader's Digest - Helden von Heute 8/2005 "Miteinander - Füreinander"
Ein Herz für Kinder: Ein Platz zum Spielen ..... text coming ASAP
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Aus der "Kölsche Rundschau, 19.10.2006: SOMMERFEST IM OKTOBER Kölnische Rundschau, 19.10.2006
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An dieser Stelle, einen Herzlichen Dank,
für die vielen netten Stunden zusammen und die Hilfe,
über die vielen Jahre, an die aktiven Mitglieder der
Initiative.
DANKE!
Auch einen besonderen Dank an unsere Förderer der Initiative.